Hier finden Sie aktuell ausgewählte Pressemeldungen und Feedback über die Sigmund Freud PriavtUniversität Wien.

Die Presse - Leserkommentar | 03.12.2022

Alle Voraussetzungen für gute Mediziner
„Eine Rufschädigung der besonderen Art“, GK v. BarbaraMaier, 1. 12.
Mit großer Verwunderung habe ich die Diskussion um die Akkreditierung des Masterstudiums der Sigmund-Freud-Universität (SFU) verfolgt. In meinen verschiedenen Funktionen als Universitätsprofessor für Chirurgie, klinisch tätigem Wissenschaftler, ärztlichem Leiter und Vorstand eines von der DKG (Deutsche Krebsgesellschaft) zertifizierten Viszeralonkologischen Zentrums und Brustkrebszentrums habe ich seit Jahren mit Studenten der verschiedenen österreichischen (staatlich und privat) und internationalen Universitäten (Deutschland, Pecs, Budapest, Timisoara, Bratislava etc) im Rahmen ihrer Famulaturen, des KPJs und der Basisausbildung an unserem Krankenhaus St. Veit an der Glan zu tun. Die Studenten und Ärzte der SFU stehen dabei den Absolventen anderer Universitäten in keiner Weise nach. Weder in ihrem Umgang mit den Patientinnen noch ihrer Einsatzbereitschaft noch den medizinischen Kenntnissen noch in ihrem Zugang zu wissenschaftlichen Grundlagen der Behandlung ist der geringste Unterschied festzustellen. Wir setzen unsere Auszubildenden auch regelmäßig bei Arbeiten in klinischen Studien ein, und auch hier kann ich keinen Unterschied feststellen. Als seit 35 Jahren tätiger Forscher in praeklinischen und klinischen Fragestellungen mit zahlreichen hochrangigen Publikationen und jahrzehntelang Lehrender an den Universitätskliniken Innsbruck und Graz kann ich das beurteilen. Umsomehr gilt dies für die klinische Arbeit und insbesondere die chirurgische Onkologie, worin wir seit 25 Jahren zu den bestbewerteten Krankenhäusern Österreichs zählen. Ich habe täglich mit jungen Kolleginnen aller Universitäten im Rahmen ihrer medizinischen Ausbildung zu tun und kann versichern, dass die Absolventen des Masterstudiums der SFU alle Voraussetzungen für gute Mediziner mitbringen. Wir werden diese Studenten weiterhin sehr gern an unserem Haus ausbilden.
Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch,
FACS, Ärztlicher Direktor KH St Veit/Glan

Die Presse - Gastkommentar | 01.12.2022

Eine Rufschädigung der besonderen Art
Lehrende an der Sigmund-Freud-Universität sind nicht minder qualifiziert, junge Mediziner auszubilden.

Die Autorin:
Prim. Univ.-Prof. DDr. MMag. Barbara Maier (*1957) ist Vorständin der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung der Klinik Ottakring und unterrichtet an der Medizinischen Universität Wien sowie an der Sigmund-Freud-Universität.

Der Bericht der Evaluierungskommission zum Humanstudium der Sigmund Freud Universität in Wien hat nun erbracht, dass das Masterstudium der Medizin an der SFU nicht mehr weiter geführt werden soll.

Ich selbst unterrichte seit mehr als 30 Jahren zuerst an der PMU in Salzburg und jetzt an der SFU Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Ich war natürlich nie an einer der beiden Universitäten angestellt, habe meine Lehrtätigkeit auf Stundenbasis erbracht. Ich war zuerst viele Jahre Oberärztin an den Salzburger Landeskrankenanstalten und leite jetzt eine der größten außeruniversitären Abteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Wien.

Vorerst darf ich die Frage stellen, ob in dieser Kommission auch ein Vertreter einer Privatuniversität war, oder-was ich vermute,-nur Vertreter staatlicher Universitäten dieses Gutachten erstellt haben. Den staatlichen Universitäten sind natürlich die Privatuniversitäten ein Dorn im Auge, die verschiedenen Aktivitäten und Jubelmeldungen ob des schlechten Gutachtens durch den Rektor der MUW sind ein guter Beleg für diese Aussage.

Der Bericht kritisiert u.a. die mangelnde Forschungsleistung und meint damit auch die mangelnde Qualifikation der Lehrenden. Dagegen ist einzuwenden, dass alle Lehrenden an der SFU durch ihre Habilitation, fast immer an staatlichen Universitäten, bewiesen haben, dass sie Forschung können. Richtig ist, dass viele jetzt in klinischen Positionen tätig sind, welche es erschweren weiter zu forschen. Dafür weisen sie aber ganz andere zusätzliche Qualitäten auf, welche sie für eine Lehrtätigkeit gegenüber manchen JungdozentInnen z.B. an der MUW oder auch anderswo, die dort ja auch die Lehre vertreten, weit höher qualifizieren.

Ich wehre mich gegen eine Unterstellung, Lehrende an der SFU wären minder qualifiziert, StudentInnen zu unterrichten und sie zu kompetenten ÄrztInnen heranzubilden.

Ich habe mehrere akademische Abschlüsse, fast 40 Jahre Berufserfahrung, sowohl in Frauenheilkunde als auch Ethik in der Medizin publiziert, weswegen mir die Dozentur und der Titel einer Universitätsprofessorin von der MUW verliehen wurden.

Die Abteilung an der Klinik Ottakring, die ich leiten darf, war über 2 Jahre lang zuvorderst zuständig für die Versorgung auch schwer erkrankter Covid-Schwangerer aus ganz Wien.

Meine Qualifikationen bilden sich auch darin ab, dass ich Mitglied der Bioethikkommission im Bundeskanzleramt war, Mitglied des OSR bin und vom Wiener Bürgermeister in sein Covid-Beratungsgremium berufen wurde.

Der Gesundheitsstadtrat für Wien hat mich aufgefordert, für die Stadt ein Konzept Frauenheilkunde und Geburtshilfe 2030 zu entwickeln.

Von meiner Lehr-und Vortragstätigkeit auch an ausländischen Universitäten, sehr oft an Wochenenden und über ZOOM, möchte ich hier gar nicht reden.

Ich schreibe das alles nicht, um mich hervor zu streichen. Ich schreibe das, damit verstanden wird, warum ich empört bin, dass es möglich ist, von einer Gruppe von Gutachtern, die vielleicht nur davon träumen können, solche Qualifikationen in ihre Lehre einfließen lassen zu können, gnadenlos disqualifiziert zu werden.

An der SFU ist sicher vieles verbesserungswürdig. Das Studium der Humanmedizin an der SFU hat Kinderkrankheiten. Die PMU in Salzburg hat aber gezeigt, dass ihre AbsolventInnen um nichts schlechter sind als die an staatlichen Universitäten ausgebildeten ÄrztInnen. Das kann ich bisher ebenfalls über die FamulantInnen der SFU an den Abteilungen des WIGEV sagen.

Die SFU wird es sicher auch schaffen, ein so einseitiges Gutachten ist dabei aber nicht hilfreich.

Wien, 01.12.2022
Quelle: https://www.diepresse.com/6222219/eine-rufschaedigung-der-besonderen-art

Brief an den Rektor | 28.11.2022

Sehr geehrter Herr Rektor Pritz,

ich beobachte derzeit mit großem Interesse und Unverständnis die Vorgänge rund um den Masterstudiengang Humanmedizin an der SFU. Ich sehe es daher aus persönlicher Sicht wichtig, ihnen dieses E-Mail zu übermitteln.

Mein Sohn ist einer der Absolventen des ersten Jahrganges Humanmedizin der SFU.

Ich selbst war Universitätsprofessor und Dekan einer technischen Fakultät an einer Privatuniversität in Österreich.

Für mich ist die Vorgangsweise der Akkreditierungsinstanz und der damit verbundenen medialen Berichterstattung nicht nur aus der Sicht der SFU äußerst bedenklich, es schadet auch wesentlich der Reputation der Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin im Speziellen, aber auch aller Studierenden der SFU.

Ich bin mir nicht sicher, ob die AQ, die Gutachter und die Medien sich dieser Verantwortung bewusst sind.

Letztendlich muss sich mein Sohn nach 6 Jahren intensivem Studium jetzt für etwas rechtfertigen, was nicht in seiner Macht lag. Dass er als Arzt gute Arbeit leistet, ist scheinbar in der ganzen Hysterie u.a. um fehlende Forschung untergegangen. Ich halte die Vorverurteilung der Qualität der Absolventinnen und Absolventen durch die Medien als vollkommen inakzeptabel. Sollte man ihnen nicht die gleiche faire Chance geben, sich im Beruf zu beweisen, wie jeder Absolventin und jedem Absolventen einer anderen Universität?

Ich selbst habe das Studium meines Sohnes als organisatorisch und inhaltlich sehr gut gesehen, jedenfalls nicht mit Defiziten, die einen derartigen Schritt von Seiten der AQ begründen würde.

Ich darf ihnen zum Aufbau und zur Abwicklung ihrer Privatuniversität gratulieren und sehe auch ihren persönlichen Einsatz und den Einsatz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als nicht „Standard“ in der österreichischen tertiären Bildungslandschaft.

Gerne möchte ich nochmals nachdrücklich meinen persönlichen Unmut und meine Enttäuschung über diese Vorgangsweise ausdrücken!

Mit freundlichen Grüßen
DIPL.-ING. DR. ANDREAS HASENZAGL

Kronen Zeitung - Kommentar | 26.11.2022

Das freie Wort
Medizinstudium

Wie auf krone.at nachzulesen, freut sich die Bundes-ÖH über das vorläufige Aus für das Medizin-Masterstudium an der Sigmund-Freud-Uni. Gleichzeitig liest man, dass die Absolventinnen und Absolventen der SFU in der medizinischen Profession hoch geschätzt werden und gerade in Wien, das mit chronischer Unterbesetzung im Krankenhausbereich zu kämpfen hat, einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Personaldecke leisten. Da stellt man sich natürlich schon die Frage, wie es sein kann, dass eine funktionierende Ausbildung, die noch dazu im Gegensatz zu den öffentlichen Unis den Steuerzahler keinen Cent kostet, einfach so auf Eis gelegt wird? Worin konkret liegt der Qualitätsmangel, wenn offenbar der „Output“ an Ärztinnen und Ärzten den Anforderungen mehr als genügt? Ein Schelm, wer Böses denkt, aber verwunderlich wäre es nicht, wenn hier letztlich ein Politikum dahinterstecken würde.

Mag. Stephanie Tiller, per E-Mail

Erschienen am Sa, 26.11.2022; Quelle: https://www.krone.at/das-freie-wort/63815e0de635a724cf00faa2

Kleine Zeitung | 25.11.2022

„Nur anfangs schockiert“
Masterstudiengang Humanmedizin an der Wiener Sigmund Freud Privatuniversität steht vor dem Aus. Wie geht es aber den Hauptbetroffenen damit? Eine steirische Studentin berichtet

Es war Dienstagabend, 50 Studenten wurden während einer Vorlesung plötzlich mit den neuesten Entwicklungen an ihrer Uni konfrontiert: „Eine Frau aus dem Rektorat hat uns informiert, dass die Zulassung des Masterstudiengangs Humanmedizin widerrufen wurde. Das Ganze war natürlich schon länger Thema bei uns. Als es dann offiziell verkündet wurde, war es anfangs schon ein Schock“, schildert eine betroffene Steirerin (Name der Redaktion bekannt), angehende Medizinerin an der Wiener Sigmund-Freud-Privatuniversität (SFU). „Uns wurde aber gleich präsentiert, wie es für uns konkret weitergeht und welche rechtlichen Möglichkeiten die Uni ausschöpfen kann.“ Positiv sei unter den Studenten die Ehrlichkeit aufgenommen worden: „Es wurde gesagt, dass seitens der Uni Fehler passiert sind, die man aber wiedergutmachen kann und auch gut machen werde.“
Geärgert habe man sich in Studentenkreisen über schnell aufpoppende Kommentare in sozialen Netzwerken (z.B.: „Von Ärzten dieser Uni will ich niemals behandelt werden“). Das sei, so die Steirerin, unfair, stehe doch die fachliche Ausbildung an der SFU gar nicht in der Kritik der Gutachter. „Uns wird hier kein Titel geschenkt, man muss schon mit Eifer und Engagement dahinterstehen“, konntert die Frau. Und: „Wenn wir fertig sind, sind auch wir fachlich ausgebildete Ärzte.“
In der Tat geht es laut den Gutachtern nicht um fachliche Mängel, sondern konkret u.a. um Personalanzahl und Forschungsinfrastruktur. Zwar trauen die Gutachter der SFU grundsätzlich zu, einen guten Humanmedizin-Masterstudiengang anzubieten – eine Behebung der Mängel sei innerhalb der vorgesehenen Frist von zwei Jahren aber nicht möglich.
Das Land Steiermark hatte erst im Frühjahr ein neues Stipendien-Programm mit der SFU etabliert (welches nun rechtlich geprüft wird). Die ersten 20 Stipendiaten begannen diesen Herbst ihre Ausbildung – im Gegenzug arbeiten diese nach ihrem Abschluss verpflichtend zehn Jahre lang für die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes).
Rektor Alfred Pritz hat wie berichtet angekündigt, dass die Privatuni Rechtsmittel prüfe. Außerdem werde eine Neueinreichung vorbereitet. Weitere Details will die SFU mitteilen, wenn der für Anfang Dezember erwartete Bescheid inhaltlich und juristisch geprüft wurde.
Auf einen positiven Ausgang hofft naturgemäß die Studentenschaft: „Wir glauben schon, dass es zu schaffen ist.“

Download: Kleine-Zeitung-vom-25.11.2022.pdf
Quelle